Dance Festival / Dance History Tour – die Traumtänzerin Magdeleine G. vor dem Palais Schrenck-Notzing am Karolinenplatz

 

Dance History Tour

München leuchtete, schrieb Thomas Mann in Gladius Dei, das 1903 erschien. Was kaum bekannt ist, um die Zeit tanzte München auch. München war eine Stadt für den neuen, freien Tanz, war Wiege dieser avantgardistischen Kunstform. Franz Stuck ließ Isadora Duncan in seiner Künstlervilla vortanzen und fotografierte seine Tochter als Skirt Dancer. In München debütierten schon vor 1914 ProtagonistInnen wie Sent M’ahesa, Clotilde von Derp, Alexander Sacharoff, Rudolf von Laban und Mary Wigman. Hier wurden zentrale Publikationen im Kontext des neuen Tanzes verlegt; Hans Brandenburg, der Chronist der neuen Kunst, lebte und wirkte in München. Die Choreografin und Tanzhistorikerin Brygida Ochaim und Thomas Betz, Redakteur des Münchner Feuilletons, haben eine Tour zusammengestellt, die mit dem Fahrrad zu wichtigen Schauplätzen dieser neu zu entdeckenden Münchner Geschichte führt. Vom Künstlerhaus am Lenbachplatz über das Palais Schrenck-Notzing bis zur Villa Stuck.

Ein Fahrradparcours zu Orten, die mit der Tanzgeschichte Münchens in der frühen Moderne verbunden sind, ist ein neues Format für das Festival DANCE. Es nimmt die Idee eines Archivs in Bewegung wörtlich und wird für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem Stadtraumerlebnis der besonderen Art. Der Weg führt zu Stätten wie beispielsweise dem Münchner Künstlerhaus, in dem Isadora Duncan sowie viele andere auftraten. Hier debütierten 1905 auch die Münchnerin Rita Sacchetto und 1909 die aus Riga stammende Sent M’ahesa mit ihren altägyptischen Tänzen. 1910 begann die Karriere der ersten Ausdruckstänzerin, der Schwabingerin Clotilde von Derp. Im selben Jahr die von Alexander Sacharoff, des ersten modernen Tänzers, dessen berühmtes Porträt von Alexej Jawlensky aus dem Jahr 1909 in der Städtischen Galerie am Lenbachplatz zu sehen ist. Von Derp und Sacharoff formierten 1913 zum ersten modernen Tänzerpaar. Rudolf von Laban leitete in München unter dem Motto »Tanz, Ton, Wort« seine erste Schule. Seine Assistentin Mary Wigman debütierte als Tänzerin im Palais Porcia in der Kardinal-Faulhaber-Straße.

Sichtbar wird so, dass München eine der wichtigen Geburtsstätten des freien Tanzes zu Beginn des 20. Jahrhunderts war und bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs eine bedeutende Rolle in der Tanzgeschichte spielte. Im Mittelpunkt stehen wichtige Ereignisse, Aufführungen, Begegnungen mit KünstlerInnen und LiteratInnen wie auch spektakuläre Auftritte, die gefeiert oder zensiert wurden – all dies ergänzt mit Anekdoten und kulturhistorischen Kontextualisierungen. Entdecken Sie mit uns ein aufregendes Kapitel der Tanzgeschichte.

Die Tour wird von StudentInnen der Theaterwissenschaft und Dramaturgie an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) geführt.

Tickets 🚲 🚲 -> 🖥️
Bis wir uns wieder aufs Fahrrad schwingen dürfen, stellen wir die Dance History Tour digital zur Verfügung. Tickets gibt es bei München Ticket ab € 8,-.
”Streaming: Im Anschluss an die Buchung erhalten Sie den Link zum Stream sowie Ihren Zugangscode per Mail. Von 10.05.2021; 19:00 Uhr bis 16.05.2021; 23:59 Uhr kommen Sie über den Link auf dem Streamingticket direkt zum Stream und können sich mit Ihrem Zugangscode einwählen.”

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Recherche und Konzept
Brygida Ochaim, Thomas Betz

Projektleitung
Barbara Galli-Jescheck


Dance Festival Magazin – Podcast Dance History Tour
Nina Hümpel (Leiterin Dance Festival München) interviewt Brygida Ochaim (Choreografin und Tanzhistorikern) und Thomas Betz (Redakteur Münchner Feuilletons)
—> hier zum Podcast auf der Seite von DANCE

 
 

Archiv-Recherchen in der Monacensia
Der moderne Tanz in München – Archiv-Recherchen in der Monacensia
mit Brygida Ochaim, Choreografin und Tanzhistorikerin, sowie Thomas Betz, Kunsthistoriker und Redakteur des Münchner Feuilleton. Hier:


Die Veranstaltung ist Teil des Münchner Projekts "Lebendiges Archiv", das vom Kulturreferat initiiert und gefördert wird.


weitere Projekte: