Seifenblasen
Die Stunde Seifenblasen wurde von Ute Schmitt und Sabine Karb konzipiert und im Rahmen von Tanz inklusive!, begleitet von zwei Gebärdendolmetscherinnen, durchgeführt. Im Mittelpunkt steht die Imaginationskraft, durch die verschiedene Bewegungsqualitäten entstehen.
Anleitung
Erläuterung des hybriden Settings für die TN:innen:
In welchem Bereich des Raumes sind die TN:innen vor Ort für die TN:innen online sichtbar?
Wie sind die TN:innen online für die TN:innen vor Ort sichtbar?
Begrüßung
Bei der Begrüßung wird darauf hingewiesen, dass jede und jeder versucht, auf sich zu achten und im Rahmen der eigenen Bewegungsmöglichkeiten zu bleiben.
Alle, die sich online dazu geschaltet haben, nehmen einen farbigen Gegenstand und halten diesen direkt vor die Kamera, sodass auf dem Bildschirm ein farbiges Mosaik aus vielen verschiedenen »Kacheln« entsteht. Die TN:innen vor Ort schauen zu.
Warm up
Den Raum erkunden, abgehen, sich umsehen, neu entdecken, Gegenstände betrachten, im Gehen schneller und langsamer werden. Vom Gehen in tänzerische Bewegungen kommen, dabei können Bewegungen von anderen TN:innen kopiert werden. Mit Nähe und Distanz spielen - zum Bildschirm hin und weiter weg.
Einführung des Themas
Stell Dir vor, dass Du Dich in einer riesigen Seifenblase befindest.
Versuche Dich ganz vorsichtig darin zu bewegen, ertaste mit verschiedenen Körperteilen den Rand.
Die Seifenblase wird immer kleiner, so klein, dass es gerade noch möglich ist, sich darin zu bewegen. Wenn Du magst, nutze für die kleinen, engen Bewegungen den Boden, einen Stuhl, ein Sofa oder mache sie im Stehen.
Stell Dir vor, dass die Seifenblase größer, weiter und wieder enger wird. Welche Bewegungen sind möglich?
Echte Seifenblasen werden in den Raum geblasen. Vor Ort können die TN:innen vorsichtig darum herum, unten drunter oder oben drüber tanzen. Dabei achten sie darauf, dass keine kaputt geht. Die online TN:innen bekommen die Aufgabe, sich die Seifenblasen vorzustellen. Auch die TN:innen vor Ort bewegen sich weiter, ohne dass neue Seifenblasen im Raum sind.
Die imaginierten Seifenblasen sollen nun mit verschiedenen Körperteilen zerplatzt werden. Die Bewegungen werden dadurch schneller, zackiger und dynamischer.
Der Wechsel von „Seifenblasen-vorsichtig-umtanzen“ und „Seifenblasen-zerplatzen-lassen“ wird durch zwei verschiedene Musikstücke vorgegeben. Die gehörlosen TN:innen lassen sich von der Dynamik der Gruppe leiten.
Partner:innenarbeit
Vor Ort kommen immer zwei zusammen. Die TN:innen über Zoom verwenden die Funktion des »Anpinnens«.
Partner:in 1 beginnt sanft, zart, weit, eng, schnell oder langsam mit all den Bewegungen, die in den Übungen davor erarbeiteten wurden, zu tanzen.
Partner:in 2 ist im Freeze und beobachtet P1.
Wenn P1 ins Freeze geht, beginnt P2 zu tanzen und P1 beobachtet P2.
Showing
Die TN:innen vor Ort sehen den online TN:innen bei der Partner:innenarbeit zu und vice versa.
Gestaltung
Die online TN:innen und die TN:innen vor Ort entwickeln mit je einer Tanzvermittlerin eine strukturierte Improvisation mit den bekannten Bewegungselementen. Danach findet wieder ein gegenseitiges Showing statt.
Abschluss
Alle dürfen frei tanzen.
Beim Cooldown stellen sich alle TN:innen vor, dass ein sanfter, warmer Regenschauer über sie hinwegzieht. Die Fingerspitzen sind die Regentropfen, die den Körper sanft berühren.
Verabschiedung
Wer möchte, kann sich mit einem Wort, wie die Stunde erlebt wurde, verabschieden. Das Zoommeeting wird beendet, indem alle wieder einen farbigen Gegenstand vor die Kamera halten, sodass das Mosaik vom Anfang sichtbar ist.
Zitate
»Tatsächlich haben diese Übungen es geschafft, dass man sich in kurzer Zeit eng verbunden gefühlt hatte, obwohl man so weit auseinander war.
Ich merkte, wie sich Verspannungen in mir lösten und das Bewegen mir eine Art der »Freiheit« schenkte.«
(Anna Theresa Fellner, Studentin der Religionspädagogik)
»Es war auch sehr inspirierend hin und wieder auf den Bildschirm zu blicken und den anderen Tanzenden dabei zuzusehen… Dies löste bei mir ein sehr motivierendes Gefühl aus, da man den Teilnehmer:innen die Freude, die sie beim Tanzen empfanden im Gesicht ablesen konnte.«
(Tobias Huhn, Student der Religionspädagogik)
Altersgruppe
Keine Altersbeschränkung
Dauer
60 min.
Gruppengröße
18 Teilnehmer*innen
10 live + Gebärdendolmetscherin und 8 online + Gebärdendolmetscherin
Kompetenzen, die in der Stunde vermittelt werden:
Raumwahrnehmung
Sich selbst in Beziehung zu seiner Umgebung wahrnehmen
Auf sich und die anderen achten
Vorstellungskraft als Impulsgeber nutzen
Material
Zoomaccount
Zwei Headsets
Zwei Bildschirme
Seifenblasen
Musik vom Computer nutzen, sodass die TN:innen online, als auch die vor Ort, die gleiche Musik hören.
Seifenblasen fand im Rahmen von Tanz Inklusive! statt. Wer atmen kann, kann tanzen. Tanz Inklusive! ist ein Community Dance Projekt in München.
Community Dance auf der Grundlage von DanceAbility macht Tanz für alle Menschen möglich – für erfahrene und weniger erfahrene Tänzer:innen, für Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen.
In der Gruppe finden wir zu einer gemeinsamen Bewegungssprache und Freude am Tanzen: basierend auf zeitgenössischem Tanz und Improvisation, ohne vorgegebene Formen, mit eigenen Bewegungen, in der eigenen Zeit ... den eigenen Ausdruck finden.
Wer
Tanzvermittlung:
Ute Schmitt, Andrea Marton, Barbara Galli-Jescheck, Sabine Karb